Wer den Sozialbericht 2020 der Stadt Leipzig liest, der stößt spätestens auf Seite 51 (von 141) auf den so genannten „Segregationsindex“. Dieser drückt, einfach gesagt, die Verteilung von Armut in den einzelnen Stadtbezirken aus. So weit so schlecht.
Eine der Varianten für eine Lösung des Problems wäre der Umzug von armen Familien in „reiche“ Stadtbezirke um das Verhältnis auszugleichen. Das soll mit dem Bau von Sozialwohnungen in eben jenen Gebieten erreicht werden. Allerdings stellt sich die Frage: „Wollen die GrünauerInnen wirklich umziehen?“
Man wohnt in Grünau nicht nur wegen der geringen Mieten, Grünau ist auch ein lebenswerter Stadtteil mit viel Grün, Schule, Kindertagesstätten, Spielplätzen und Einkaufsmöglichkeiten. Was fehlt sind Arbeitsplätze vor Ort und zugegebenermaßen auch einige Kultureinrichtungen. Es gibt gute Akteure der Jugendhilfe, der Seniorenarbeit und andere Einrichtungen. Eine Aufwertung des Stadtteils, der ein Stadtteil der kurzen Wege sein könnte, ist dringend erforderlich.
Dafür braucht es politischen Willen und Engagement der EinwohnerInnen. Also packen wir es an!
Thomas Köhler, stellv. Fraktionsvorsitzender
Veröffentlicht im Amtsblatt der Stadt Leipzig am 13. Februar 2021