Frisch vom Bäcker statt nass vor der Haustür: Amtsblatt mit Verteilsystem neu ausschreiben

Gegen den Widerstand der Stadt soll die Verteilung des Amtsblatts neu aufgestellt werden. SPD und Freibeuter wollen einen Anbieter finden, der ein zeitgemäßes Verteilsystem bereitstellt. Aktuell landen tausende Exemplare jeder Ausgabe ungelesen im Müll.

FDP-Stadtrat Sascha Matzke drängt: “Diese Unbeweglichkeit und der Trotz, mit dem sich die Stadtverwaltung gegen Veränderungen sperrt, sind vorbei. Wir reden dauernd von Klimanotstand, aber selbst einfachste Einsparungen verweigert die Stadt. Eine Neuausschreibung hätte großen Effekt: spart Ressourcen und ist viel zuverlässiger in der Zustellung.”

Schon seit Jahren versuchen beide Fraktionen auszuloten, welche Möglichkeiten es für moderne Verteilwege des Amtsblattes gibt. Das Ergebnis eines Prüfauftrages war ernüchternd, eigenes Bemühen der Stadtverwaltung gab es nicht.

SPD-Stadtrat Andreas Geisler erklärt: “Schon vor geraumer Zeit, genauer gesagt, im Jahr 2018 hatten wir einen Antrag im Verfahren, der die Stadtverwaltung dazu bringen sollte, bei der Verteilung des Leipziger Amtsblatts neue, zusätzliche Wege zu gehen. An dieser Forderung ändert sich auch nichts. Denn auch die Informationsvorlage der Verwaltung zur Verteilung des Amtsblatts vom Ende vergangenen Jahres zeigt wenig Ambition, das Thema wirklich anzugehen. Gut ist, dass die digitale Variante des Amtsblatts jederzeit auf leipzig.de abrufbar ist – ein echter Fortschritt. Suboptimal ist hingegen, dass via Twitter auf die aktuell abrufbare Ausgabe hingewiesen wird. Wie viele Leipzigerinnen und Leipziger, die sich für die Inhalte des Amtsblatts interessieren, es womöglich jedoch noch nie im Briefkasten hatten, haben einen Twitteraccount und werden so erreicht? Auch die Begründung, weshalb eine Auslage an stark frequentierten Orten nicht sinnvoll wäre, ist eher dünn. Erfahrungen aus Nachbarstädten sagen da was anderes. Unser gemeinsamer Antrag ist notwendig, um wieder etwas Schwung in dieses Thema zu bekommen.“