Repräsentativer Stadtrat

Die Demokratie auf kommunaler Ebene ist auf die ehrenamtliche Arbeit der Stadträte angewiesen. Der Zeitaufwand für einen Mandatsträger hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Das wirkt sich negativ auf das Familien- und Berufsleben aus. Da die Arbeit in der Regel die einzige Einnahmequelle ist, müssen sich viele zwischen Familie und Ehrenamt entscheiden. Es ist schade, wenn man 1-2 Stunden später als geplant nach Hause kommt und das eigene Kind nicht mehr ins Bett bringen kann. Mehrere Stadträte haben alleine in dieser Wahlperiode ihr Mandat niederlegen müssen, weil sie es nicht mit ihrem Beruf und ihrer Familie vereinbaren konnten. Ich habe mich deswegen gefreut, dass dieses Problem diskutiert wurde und wir im Kompromiss mit allen Fraktionen ein gutes Ergebnis finden konnten. Das Konzept ist nicht allumfassend. Die Frage der Vereinbarkeit zwischen Ehrenamt und Beruf ist noch ungeklärt. Auch zu diesem Thema soll sich die Verwaltung Gedanken machen. Aber was wir beschlossen haben ist der erste Schritt und der richtige Schritt hin zu einer Demokratie, die unsere lebendige Gesellschaft abbilden sollte – eine Gesellschaft, die gleichberechtigt und repräsentativ ist.

Dr. Klaus-Peter Reinhold, Stadtrat

Veröffentlicht im Amtsblatt der Stadt Leipzig am 28. Januar 2023