Schöne Plätze

Es gibt wirklich schöne Orte in Leipzig, die zum Verweilen einladen. Und es gibt so manchen Platz, der weniger einladend wirkt. Wie der Eutritzscher Markt. Eine Kopfsteinpflaster-Sünde der 90er Jahre, ohne wenig schattenspendende Bäume oder erholsame Bänke. Schön geht anders. Nun mag die Verwaltung in die Vergangenheit zeigen und die sich wandelnden Bedürfnisse der Bürger vorschieben. Sind die Anwohner überhaupt gefragt worden? Auch der 2013 gestaltete Huygensplatz in Möckern gleicht einer Steinwüste. Von Bürgerbeteiligung damals keine Spur. Zumindest gab es hier Ende 2021 einen Ideenworkshop zur Belebung für Anwohner und andere Akteure im Stadtteil. Das wünsche ich mir 26 Jahre nach Pflasterung des Eutritzscher Marktes auch. Die Bürger wurden seither nur mit dem Ziel eingebunden, Wochenmarkthändler zu etablieren. Das gelang nicht. Ideen gibt es viele. Der Eutritzscher Markt könnte schon von mehr Bäumen profitieren. Oder vom jüngsten Vorschlag des Oberbürgermeisters zur Belebung der Innenstadt: Die zuletzt 2017 fertig gestellten toten Ecken der Museumswinkel werden schon 5 Jahre später umgestaltet und für Kultur, Kunst, Gewerbe und Sitzbänke zugänglich gemacht. Hierfür sind Bundesmittel da, für Kopfsteinpflaster-Sünden braucht es städtische.

Sascha Matzke, Stadtrat

 

Veröffentlicht im Amtsblatt der Stadt Leipzig am 12. Februar 2022