So&So, TV-Club, 4Rooms, Alte Damenhandschuhfabrik – Namen, die nicht nur für ein wichtiges Stück Leipziger Nachtleben stehen, sondern vielleicht schon bald aus der Clubkultur verschwinden. Mit dem zunehmenden Ausverkauf der Stadt an private Investoren geht es sogar echten Institutionen wie dem TV-Club an den Kragen, in dem heute Clubgänger tanzen, die vielleicht eine Generation vorher dort gezeugt wurden.
Haben Bewohner in einer Großstadt einen ähnlichen Anspruch auf absolute Ruhe wie auf dem Dorf? Falls ja, wohin sollen Clubs und weitere nachtaktive Vergnügungsstätten ziehen? Oder gilt nicht doch das Prinzip “Wer zuerst kommt, mahlt zuerst” und die Clubs sollten Bestandsschutz genießen? Gehören diese Clubs zu Leipzigs Unverwechselbarkeit oder sind sie ohnehin nur vorübergehende Erscheinungen und man wird sie bald nicht mehr vermissen?
Viele Leipziger halten die Clubs für entbehrlich, die häufige Berichterstattung für überzogen. Sie verkennen: der TV-Club heute ist das Ring-Café von gestern oder das Café Bauer von vorgestern. Nachtleben, Kultur, Vergnügen, Ausgehen und Großstadt sind untrennbar verbunden. Unsere Leipziger Eigenheiten gilt es zu schützen.
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Ute Elisabeth Gabelmann, Fraktionsvorsitzende
Veröffentlicht im Amtsblatt der Stadt Leipzig am 01. September 2018