Ist es nicht viel angenehmer mit dem Rad in einer Fahrradstraße zu fahren, als auf einem roten Streifen neben PKWs und LKWs und sind Sitzgelegenheiten vor dem Haus nicht besser als parkende Autos?
Klar, aber der Teufel steckt im Detail. Bei der Aufteilung des Verkehrsraums muss man verschiede Belange berücksichtigen; Ausreichend Platz zum Anliefern zum Beispiel, und bitte nicht zu weit weg, sonst wird es teuer. Und Lieferungen erhalten nicht nur Geschäfte sondern auch private Haushalte.
Nicht jeder kann aufs Auto verzichten. Kunden benötigen Parkplätze. Anwohner wollen ihr Auto abstellen. Und was ist mit den Mitarbeitern, die mit dem Auto von außerhalb kommen? Sie benötigen während der Arbeitszeit einen Parkplatz.
Alle Betroffenen müssen rechtzeitig in den Prozess eingebunden werden. Das hat die Verwaltung wieder mal versäumt. Das Parken von Mitarbeitern wurde überhaupt nicht abgewogen.
Wenn parallel zur Eisenbahnstraße eine Fahrradstraße entsteht, kann dann nicht der Radstreifen auf der Eisenbahnstraße entfallen? Mehr Platz für Grün oder zur Anlieferung. Darüber wurde nicht nachgedacht. Wer seine Hausaufgaben nicht macht, muss nachsitzen.
Sven Morlok, Fraktionsvorsitzender
Veröffentlicht im Amtsblatt der Stadt Leipzig am 20. April 2024