Leipzig hat eine sehr unzeitgemäße Art und Weise, das Problem der Drogenabhängigkeit anzugehen. Der aktuelle Suchtbericht liest sich wie ein Dokument aus den 70er Jahren. Man wendet die gleiche gescheiterte Taktik an, erwartet aber andere Ergebnisse und unterscheidet nicht zwischen weichen und harten Drogen.
Das kann nicht ewig so weiter-gehen und schon gar nicht im Jahr 2023. Wir behandeln Drogenkonsum und Drogensucht nach wie vor weitgehend als ein Verbrechen, das mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden soll, und nicht als eine mögliche Krankheit, die eine klinische Intervention erfordert. Um eine Änderung dieser verfehlten Drogenpolitik zu er-zwingen, haben die Fraktion Freibeuter, die Grünen und die LINKE einen Antrag eingebracht, der den Oberbürgermeister auffordert, mobile Drogenkonsumräume zu schaffen, die nicht nur ein sauberes Umfeld für Drogenabhängige bieten, sondern ihnen auch medizinische Hilfe, Beratung und einen Weg weg von den Drogen ermöglichen. Die skandinavischen Länder verfolgen eine ähnliche Politik und sind zweifelsohne erfolgreicher. Warum können wir das nicht auch versuchen?
Nutzen Sie die Möglichkeit und kontaktieren Sie uns mit Fragen und Anregungen per E-Mail an: in-fo@freibeuterfraktion.de
Sascha Matzke, Stadtrat
Veröffentlicht im Amtsblatt der Stadt Leipzig am 17. Juni 2023