Nachhaltige Graffiti-Prävention bei städtischen Bau- und Gestaltungsvorhaben obligatorisch berücksichtigen (VII-A-02663-NF-03) Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Aus der Ratsversammlung am 21.07.2021
Stadtrat Köhler (Freibeuter): “Herr Oberbürgermeister! Ich will es nicht so lang machen. Herr Kriegel, übrigens Danke dafür, dass ich zur rotgrünen Ratsmehrheit gehöre. Ich bin orange, ja? Aber jetzt einmal ganz ernsthaft. Ich habe auch ein Problem mit dem Antrag.
Worüber reden wir eigentlich? Die LINKE beantragt nachhaltige Graffitiprävention. Nun ist aber Prävention im allgemeinen Sprachgebrauch auf Vermeidung, aber auch darüber hinaus ausgerichtet. Richtig wäre hier Graffitikoordinierung. Deshalb heißt auch die entsprechende Stelle Koordinierungsstelle Graffiti und nicht Präventionsstelle. Ich begreife natürlich den präventiven Ansatz, der mit der Bereitstellung legaler Flächen für Graffiti verfolgt wird, finde die Wortwahl in dem Zusammenhang aber aus den genannten Gründen schwierig. Die Verwendung des Begriffs Graffitiprävention rechtfertigt nämlich jedenfalls den Änderungsantrag der Kollegen von der CDU, weil die das „Prävention“ eben hier wörtlich nehmen.
Jetzt ist aber die Frage: Was meint der Antragsteller eigentlich mit Graffiti? Graffiti, vom Wortstamm her Graffito oder Sgraffito, ist eine Maltechnik, laut Meyer (phon.) 1871 eine Art Freskomalerei, verkürzt dargestellt also eine Malerei auf Putz, was auf die Sprayer tatsächlich zutrifft. In der heutigen Bedeutung meint man damit die Anbringung von Bildern, Schriftzügen oder Zeichen – laut Wikipedia übrigens – ohne genaue Inhalte, nicht eindeutig als Kunst beschrieben. Kollegin Nagel ging aber schon auf den künstlerischen Aspekt ein.
Deshalb meine ich eigentlich, dass der Antrag ganz konkret das Streetart-Graffiti meint. Das will er eigentlich beschreiben, macht es aber aus mir unersichtlichen Gründen nicht. Ich habe das schon einmal angesprochen. Deshalb beantragen wir folgende Änderung des Titels: Nachhaltige Streetart-Graffiti-Koordinierung bei städtischen Bau- und Gestaltungsvorhaben obligatorisch berücksichtigen. Im Text ist Graffitiprävention durch Streetart-Graffiti-Koordinierung zu ersetzen. Ich bitte um Zustimmung. – Danke schön”
(Es gilt das gesprochene Wort)